Donnerstag, 13. Oktober 2011
Kann man solche Artikel überhaupt noch ernst nehmen? Da ist von einem durchschnittlichen Vermögen von 115.400 Euro die Rede. Abgesehen davon, daß ich das bei mir noch suche, ist die Angabe einer solchen Zahl vollkommener Mumpitz.

Warum? Schaut man sich die Verteilung des Vermögens an, dann besitzen die reichsten 10% der Bundesbürger 61,1% des Vermögens. Danach kommen die zweitreichsten 10% mit 19% des Vermögens. Das heißt umgekehrt, 80% der Bevölkerung haben lediglich zusammen 20% des Vermögens. Der Durchschnitt von 115.400 Euro ist zwar berechenbar, hat aber bei einer solchen Verteilung null Aussagekraft. Da könnte man nämlich auch behaupten, die größte erreichte Höhe jedes Menschen auf der Erde ist im Durchschnitt 100km, weil knappe 20 schon mal auf dem Mond waren ...

Nicht nur in diesem Artikel wird jegliches statistische Grundwissen ignoriert, um die Staatspropanganda aufrecht zu erhalten. Oder anders ausgedrückt: die wollen uns ganz unverblümt für dumm verkaufen. Aus der Kurve geht auch hervor, daß bei jedem Dezil (10%) außer dem der Reichsten zwischen 2002 und 2007 der Vermögensanteil gefallen ist oder stagniert. Nicht die Deutschen haben soviel Geld wie noch nie, sondern lediglich die reichsten Deutschen. Die Tatsache, daß die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer, wird bewußt ausgelassen.