Manchmal träume ich auch davon. Alles hinter mir zu lassen, mich von den Zwängen des Alltags zu lösen. Ohne Geld, ohne Konto, ohne Arbeitsvertrag. Einfach so in den Tag hinein leben, ohne diesen ganzen Kram. Nur noch die Familie ist wichtig.

Aber ist ein Leben in Deutschland ohne das alles möglich? Für alles braucht man Geld. Deshalb habe ich einen Arbeitsvertrag. Ohne den kann ich meine Familie nicht ernähren. Dachte ich zumindest.

Aber es gibt auch andere Wege, seine Familie zu ernähren. Ich bewundere diesen Mut. Auch wenn ich mir noch nicht so sicher bin, ob ich so wirklich leben wollte.

sid, Sonntag, 15. Januar 2012, 23:55
Nun ja...

Ohne Krankenversicherung ist es nicht lustig und die gibt es nicht umsonst.
Sich aus dem Müll zu versorgen, kann auch zur Sucht ausarten.
Ich könnte das gar nicht, bin allergisch gegen 2 Schimmelpilzarten - da wär ich ganz fix weg vom Fenster.

Wie zahlt er den Strom, das Internet, die Wasserrechnung? Und sie leben von Spenden.
Wer gesponsert wird, hat leicht reden. (Zumindest hab ich den Eindruck, wenn alle Stricke reißen, fängt ihn die Familie noch auf.)

Ich finde es gut, daß man aufs Geld schaut und es zusammenhält.
Aber ganz ehrlich? Wie lange sind die nu zusammen? Wie siehts in 10 Jahren aus? Wie ist das, wenn die ernsthaft mal nicht nur wo Arbeit gegen Urlaub tauschen, sondern sich echt erholen wollen? Das Kind wird wo zur Schule gehen müssen, oder zumindest in einer gewissen Form Unterricht erhalten.

Ich finde, teilweise redet der ziemlich blauäugig daher. Der Artikel gibt aber schöne Impulse, was das Wegwerfen angeht.
Und je mehr Leute schreien, auch am Sonntag müßten die Supermärkte offen haben, desto mehr wird nochmals weggeschmissen werden.


Bei uns gibts diese Tauschkreise - zB 2 Stunden Rasenmähen gegen paar Gläser selbstgemachte Marmelade. Das finde ich recht gut. Allerdings gibts da auch fixe Vorgaben, damit es gerecht zugeht.

tomkin, Montag, 16. Januar 2012, 00:36
Tja, genau diese Dinge sind mir auch durch den Kopf gegangen, als ich diesen Artikel gelesen habe. Natürlich ist das blauäugig. Andererseits finde ich es aber auch sehr interessant, wenn jemand einen solchen Weg einschlägt, obwohl er nicht muss. Andere müssen, und sind bestimmt nicht froh darüber.

Seine Message ist, dass wir darüber nachdenken sollen, ob wir all diese Dinge, die wir haben, wirklich zu schätzen wissen. Und die hat mich zweifellos erreicht. Ich denke nach. Und der Umgang mit Lebensmitteln in unserer Wegwerfgesellschaft ist ja nur die Spitze des Eisbergs.