08. Oktober 11 | Topic: Nachdenkliches | tomkin
Schon wieder. Der Fränkische Tag titelt in der heutigen Wochenendausgabe auf Seite 8:
Mein Verstand sagt, man sollte das nicht so nah an sich heran lassen. Nur ich sehe meine 7-monatige Kleine, wie sie mich anlächelt, und muß sofort an Amy denken. Glück ist nicht selbstverständlich.
Eine unbegreifliche TatAlle sind ratlos. Die Richterin ist ratlos. Die trauernde Mutter der kleinen Amy ist ratlos. Der Angeklagte ist ratlos. Ich bin ratlos. Sind 14 Jahre Wegsperren in ein Gefängnis genug? Was ist eine gerechte Strafe für so etwas? Sollte man noch eine Zwangskastration oben drauf setzen? Wäre das gerecht? Was wiegt mehr, das Recht so etwas hart zu bestrafen oder das Menschenrecht des Täters? Diese Fragen und die daraus entstehende Ratlosigkeit sind sprichwörtlich für die Situation in unserem Rechtsstaat. Ich frage mich, was sind die Ursachen für ein derartiges Verbrechen an einem wehrlosen Würmchen? Ich habe keine Antwort. Vielleicht Perspektivlosigkeit? Vielleicht die Ich-bezogene Gesellschaft? Oder der zunehmende Werteverfall? Das alles könnte eine Rolle spielen. Aber: all das ist keine Entschuldigung für solch eine Tat.
14 Jahre Haft für den Mann, der das vier Monate alte Baby seiner Freundin vergewaltigt und getötet hat. Ein klares Urteil, und dennoch bleiben danach alle Beteiligten rat- und hilflos zurück.
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Maik W. hatte im vergangenen Februar die erst vier Monate alte Amy vergewaltigt, geschlagen, geschüttelt und erst den Notarzt gerufen, als es zu spät war. Die Mißhandlungen hätten sich über eine halbe Stunde erstreckt, sagt die Richterin. Das kleine Mädchen habe erhebliche Schmerzen erlitten. "Dieses kleine Würmchen hatte überhaupt keine Chance, sich irgendwie zur Wehr zu setzen." Das sei "unbegreiflich".
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Der Angeklagte erscheint ratlos, wie er mit der Schuld umgehen soll. Das psychiatrische Gutachten hatte ihm eine narzistische Neigung, eine deutliche Selbstverliebtheit und Selbstüberschätzung attestiert. Ihm fehle die Fähigkeit, Mitgefühl für andere zu entwickeln.
(FT/dpa)
Mein Verstand sagt, man sollte das nicht so nah an sich heran lassen. Nur ich sehe meine 7-monatige Kleine, wie sie mich anlächelt, und muß sofort an Amy denken. Glück ist nicht selbstverständlich.
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